Portugal

...das kleine Weinwunderland


Die iberische Halbinsel, und im besonderen Portugal, war immer isoliert und kaum beeinflusst von den klimatischen Veränderungen des Mittelmeerraumes und Zentraleuropas. Aus diesem Grund verfügt die Halbinselauch heute noch über eine besondereeigenständige, spannende Vielfalt an autochthonen Reben und schon früh belegte Portugal deswegen eine einmalige Qualitätsposition im internationalen Weinmarkt. Leider wurde dies aber durch die amerikanische Reblausplage (ca.1850) und viele, oft schwere, politische Fehler schnell wieder stark relativiert. Erst durch den EU-Beitritt 1986 wurde man wieder auf die fantastische Vielfalt der Rebsorten aufmerksam und seit ca. 20 Jahren hat die Rebselektion eine anerkannte Stellung inne, was sich in der Top-Qualität und wichtigen internationalen Prämierungen widerspiegelt.

 

Dazu kommt, dass Portugal in der Vinifikation zweierlei vereint: Einerseits das handwerkliche Wissen, das an die Ursprünge des Weinbausanknüpft (Mischrebsatz, Lagar…) und zum anderen der konsequente Einsatz von Spitzentechnologie. Erst dort, wo optimale Bedingungen für den Weinbau gegeben sind, wo Tradition, Erfahrung und Moderne zusammentreffen, entsteht außergewöhnliche, nachhaltige Qualität. Das Wichtigste für den unvergleichlichen Genuss der lusitanischen Gewächse jedoch ist: Die ungeheure Leidenschaft, mit der die Winzer seit jeher ihre Weine erzeugen.

 

Portugal ist mit einer Fläche von rund 92.000 Quadratkilometern nur wenig größer als Österreich und obwohl Portugal ein kleines Land ist, haben die Weine sehr unterschiedliche Geschmacksstilistiken. Portugal verfügt über 40 definierte Qualitätsweinregionen, davon gehören 15 zu den DOC Anbaugebieten. Die wichtigsten Regionen heute sind der Minho, Douro, Bairrada, Dão, Setúbal, Madeira und die neue Trendregion: das Alentejo.

 

Das Wein-Paradies Portugal hat mit seinen 230.000 Hektar Rebfläche rund 4% dem Weinbau gewidmet, ein höherer Anteil als in jedem anderen Land der Erde. Der Weinbau hat hier eine über zweitausendjährige Geschichte und nur wenige wissen, dass in Portugal 1756 die erste definierte Anbauregion der Welt entstanden ist: die DOC Douro. Das Land erstreckt sich in nordsüdliche Richtung, bei einer durchschnittlichen Breite von ungefähr 150 km. Die Grenzen Portugals zu Spanien werden durch Gebirge und Flüsse festgelegt und im Westen und Süden fallen die Berge zu einer großen, intensiv bewirtschafteten Küstenebene ab. Das Klima ist weitgehend abhängig von der Lage und der Höhe der jeweiligen Region. Hohe Temperaturen herrschen vor allem im mediterran geprägten Süden. Weiterhinh at die Nähe zum Atlantik einen großen Einfluss auf die Weinproduktion Portugals.

 

Neben der Weinkultur verfügt das Land über wundervolle Küstenstreifen, wie die langen Sandstrände der Westküste bis hin zuden bizarren Felsformationen der Algarve. Die Menschen sind liebenswert und doch zurückhaltend.Dem ganzem Land haftet etwas Melancholisches an, unterstützt durch die eigene Musik, dem Fado. Dort verbindet das alte Seefahrervolk seine Vergangenheit mit der Zukunft. Saudade – Fernweh, Heimweh, Sehnsucht – bitter und süß zugleich. Neben dem Fado sollten auch noch die wunderschönen portugiesischen Mosaike, die Azuleijos erwähnt werden. Das sind jene, meist aus blauen Kacheln zusammengesetzte, Monumentalgemälde und Ornamente, die viele Gebäudefassaden und Innenräume in Portugal erzählerisch zieren. Es sind ästhetische Räume, einer von vielen Stilepochen inspirierten Welt. Wie es der portugiesischen Mentalität entspricht, ist auch die Küche des Landes von unaufdringlicher, fast zurückhaltender Art. Sie betont das Wesentliche und Authentische und ist von natürlicher Vielfalt und hervorragender Qualität. Genauso wie die Weine Portugals sich darstellen.

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